Akzeptanz der Distanzierung und die Dialektik von Nähe und Distanz
Die dritte Strategie akzeptiert, dass Jugendliche sich ab etwa 14 Jahren von Eltern zurückziehen und wenig Vertrauen schenken. Sie erfordert pädagogisches Handeln mit Intuition und Sensibilität – zu wissen, wann man sich zurückzieht und wann man ungefragt Hilfe anbietet.
Daraus entwickelt sich die vierte Strategie: die Dialektik von Nähe und Distanz. Hier wird anerkannt, dass Jugendliche ausweichen, um eigene Erfahrungen zu sammeln, aber auch gerne zurückkehren, um Schutz zu suchen und von ihren Erlebnissen zu berichten.
In der Kita und später entwickelt sich idealerweise ein Ablösungsprozess, bei dem Kinder nicht zu sehr gebunden sind, aber die Fähigkeit zur Bindung nicht aufgeben. Diese Balance ist besonders wichtig für Kinder mit ADHS, die oft Schwierigkeiten mit angemessenem Nähe-Distanz-Verhalten haben.
💡 Für die Praxis: Eine hilfreiche Nähe-Distanz-Übung für Kinder ist, gemeinsam zu besprechen, welche Formen von Nähe in welchen Situationen angemessen sind, und ihnen Raum für eigene Entscheidungen zu geben.