Wahrnehmungstheorien und Descartes' Zweifel
Es gibt drei wichtige Theorien darüber, wie wir die Welt wahrnehmen. Der naive Realismus geht davon aus, dass unsere Sinne uns ein perfektes Abbild der Realität zeigen. Der kritische Realismus ist vorsichtiger und sagt, dass unsere Wahrnehmung meist stimmt, aber manchmal auch falsch sein kann.
Der Konstruktivismus geht noch weiter: Er behauptet, dass unser Bild der Realität komplett von unserem Gehirn konstruiert wird. Farben und Geräusche existieren demnach nicht wirklich - sie sind nur Erfindungen unseres Gehirns!
René Descartes hinterfragte radikal, ob wir unseren Sinnen überhaupt trauen können. Seine Argumente: Die Sinne täuschen uns manchmal, wir können Träume nicht sicher von der Realität unterscheiden, und selbst wenn es einen gütigen Gott gibt - warum erlaubt er dann kleine Täuschungen?
Denk dran: Descartes suchte nach absoluter Gewissheit - etwas, woran man nie zweifeln kann. Seine Antwort: "Cogito ergo sum" - ich denke, also bin ich. Selbst wenn alles andere eine Illusion ist, kann ich nicht daran zweifeln, dass ich denke und somit existiere.