Der Empirismus: Die Welt durch die Sinne verstehen
Was wäre, wenn du bei deiner Geburt wie ein "unbeschriebenes Blatt" wärst? Diese Vorstellung prägt den Empirismus - eine Denkrichtung, die besagt, dass alles Wissen aus Erfahrung stammt.
John Locke entwickelte die Tabula-rasa-Theorie: Menschen haben keine angeborenen Ideen. Unser Wissen entsteht durch zwei Erfahrungsquellen - Sensationen (Sinneswahrnehmungen der Außenwelt) und Reflexion (innere Wahrnehmungen wie Gefühle und Gedanken). Diese werden im Geist zu komplexen Ideen zusammengesetzt.
David Hume verfeinerte diese Theorie, indem er zwischen Eindrücken (was tatsächlich da ist) und Perzeptionen (unseren Erinnerungen und Fantasien davon) unterschied. Er trennte außerdem Tatsachenwahrheiten (a posteriori, nie absolut sicher) von Vernunftwahrheiten (a priori, logisch widerspruchsfrei).
Der naive Realismus geht davon aus, dass Menschen die Welt genau so wahrnehmen, wie sie ist - eine passive Abbildtheorie der Erkenntnis.
Wichtig: Empiristen sind überzeugt, dass echtes Wissen nur durch Sinneserfahrung und Beobachtung entstehen kann!