Glaubenstypen und religiöses Denken
Religionen stehen vor einem Grundproblem: Sie beginnen oft mit rebellischen Einzelpersonen, die radikale Veränderungen fordern. Später entwickeln sie sich zu etablierten Institutionen, die manchmal das Gegenteil bewirken.
Es gibt drei verschiedene Glaubenstypen: Die extrinsische Religiosität verspricht Heimat und Trost, ist aber oft dogmatisch. Die intrinsische Religiosität ist verinnerlicht und stellt Autoritäten in Frage. Der Quest-Typ orientiert sich weniger an religiösen Begriffen, sondern sucht nach Lebenserfahrungen und Sinn.
Autonomes religiöses Denken macht Entscheidungen von der eigenen Gewissensentscheidung abhängig, während heteronomes Denken sich anderen unterwirft. Universales Denken betont gemeinsame Grundlagen, partikulares Denken die Überlegenheit der eigenen Religion.
Religion hat zwei Seiten: Sie kann moralische Triebkraft sein, beinhaltet aber auch Gewaltpotenzial. Zwei Fehlformen sind Resignation und maßlose Selbstüberschätzung.
Entscheidend: Echter Glaube braucht Vernunft und Selbstbegrenzung.