Lockes Theorie der Ideenentstehung
Stell dir vor, dein Geist wäre bei der Geburt wie ein leeres Notizbuch - das nennt Locke "tabula rasa" oder unbeschriebenes Blatt. Im Gegensatz zu Descartes, der glaubte, dass Wissen hauptsächlich durch reines Denken entsteht, argumentiert Locke: Alle Erkenntnis kommt aus der Erfahrung.
Locke unterscheidet zwei Wege, wie Ideen in unseren Geist gelangen. Sensation bedeutet, dass wir durch unsere Sinne Informationen über die Außenwelt aufnehmen - Farben, Geräusche, Gerüche. Reflexion beschreibt dagegen die inneren Operationen deines Geistes wie Denken, Zweifeln oder Wollen.
Aus diesen beiden Quellen entstehen zunächst einfache Ideen, bei denen dein Geist noch passiv ist. Später kombiniert dein aktiver Geist diese zu komplexen Ideen durch drei Fähigkeiten: Kombinieren, Herstellen von Relationen und Abstraktion.
💡 Merke: Ohne Erfahrung = kein Wissen. Locke sieht den Geist als anfangs leeren Behälter, der nur durch Sinneserfahrungen gefüllt wird.