Platons Ideenlehre und Sonnengleichnis
Was ist eigentlich eine Idee nach Platon? Eine Idee ist etwas, das nur mit dem geistigen Auge gesehen werden kann. Sie ist unveränderlich, perfekt und jeder menschlichen Manipulation entzogen - sie macht das wahre Wesen einer Sache aus.
Nimm zum Beispiel einen Kreis: In der sinnlich wahrnehmbaren Welt findest du niemals einen perfekten Kreis. Es wird immer Abweichungen geben. Der perfekte Kreis existiert nur in der Welt der Gedanken (Logoi). Ähnlich verhält es sich mit der Schönheit: Die Idee der Schönheit ist vollkommen und unveränderlich, während schöne Dinge in der realen Welt unvollkommen und vergänglich sind.
Im Sonnengleichnis vergleicht Platon das Gute mit der Sonne. So wie die Sonne im Bereich des Sichtbaren als Quelle des Lichts alles beherrscht und ermöglicht, so beherrscht die Idee des Guten die geistige Welt. Nur im "Licht des Guten" werden Erkenntnis und Wahrheit möglich. Was in diesem Licht steht, ist wahr und seiend; was im Schatten steht, ist vergänglich.
Aha-Moment: Wenn du das nächste Mal versuchst, etwas Perfektes in der Welt zu finden, denk daran: Nach Platon existiert echte Perfektion nur in der Welt der Ideen, nicht in unserer physischen Welt!