Johann Amos Comenius (1592-1670)
Comenius erlebte früh schwere Verluste - mit 11 Jahren verlor er Eltern und Schwestern, später starben Frau und Kinder an der Pest. Diese Erfahrungen motivierten ihn, Bildung für alle Menschen zu fordern, unabhängig vom gesellschaftlichen Stand.
Seine revolutionäre Forderung: "Bildung für alle" - die Erziehung soll "allen Menschen alles lehren". Da alle Menschen Gottes Ebenbild sind, sollen auch alle Kinder gleichberechtigt am Schulbesuch teilnehmen können. Das war damals eine völlig neue Idee.
Comenius entwickelte ein vierstufiges Schulsystem: Mutterschule 0−6Jahre, Volksschule 6−12Jahre, Lateinschule (bis 18 Jahre) und Akademie mit Auslandsaufenthalt. Die Schule sollte in fünf Fachbereiche gegliedert werden: Wissenschaften, Künste, Sprachen, Sittenlehre und Frömmigkeit.
Seine drei Grundprinzipien: Naturgemäßheit (Orientierung an natürlichen Vorgängen), Anschauung (lernen durch die Sinne) und Selbsttätigkeit (eigenständiges Erforschen statt Bücherwissen).
Aha-Moment: Menschen sollen ihre Weisheit nicht aus Büchern ziehen, sondern Dinge selbst kennen und erforschen!