Islamistischer Fundamentalismus und Terrorismusbekämpfung
Der islamistische Fundamentalismus ist eine religiös-politische Bewegung, die auf einer wörtlichen Auslegung religiöser Schriften basiert und eine Theokratie (Gottesstaat) anstrebt. Grundlegende Merkmale sind:
- Die Überzeugung, dass das gesamte private und öffentliche Leben durch den Islam bestimmt werden muss
- Die Ablehnung einer Trennung von Religion und Staat
- Die Deutung des Dschihad-Begriffs im Sinne eines "heiligen Kriegs"
Die Anhänger glauben, dass jedes Problem in der Gesellschaft durch eine religiöse Lösung geregelt werden kann. Dabei wird der Koran, der eigentlich ein deutungsoffener Text ist, oft in einer Weise interpretiert, die Gewalt legitimiert.
⚠️ Islamistischer Terrorismus ist nicht mit dem Islam gleichzusetzen. Die große Mehrheit der Muslime lehnt terroristische Gewalt ab. Terroristische Gruppierungen stellen eine extremistische Minderheit dar.
Die Anti-IS-Koalition bekämpft den Islamischen Staat durch militärische Maßnahmen, Propaganda-Bekämpfung, Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Kämpfern, Stabilisierung befreiter Gebiete und Unterbindung der Finanzierung. Die Koalition umfasst 81 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Eine kontroverse Maßnahme zur Terrorismusbekämpfung ist der Einsatz von Staatstrojanern – Software, die ohne Zustimmung der Betroffenen auf deren Geräten installiert wird, um Kommunikation zu überwachen.
Pro-Argumente:
- Ermittlungsbehörden benötigen bessere Möglichkeiten zur Überwachung verschlüsselter Nachrichten
- Richterliche Genehmigung schützt vor Missbrauch
- Schutz vor Schwerverbrechern ist im Interesse der Bürger
Contra-Argumente:
- Tiefgreifender Eingriff in die Privatsphäre
- Keine Garantie gegen Missbrauch
- Ausnutzung von Sicherheitslücken schadet der IT-Sicherheit
Der Mali-Einsatz der Bundeswehr zeigt die Herausforderungen internationaler Friedensmissionen. Ziele sind die Unterstützung des malischen Militärs, Wiederherstellung des staatlichen Gewaltmonopols, Friedenssicherung und humanitäre Hilfe. Der Einsatz ist durch UN-Mandat und Bundestagsbeschluss legitimiert.