Wirtschaftspolitische Maßnahmen und Konjunktur
Der Staat hat drei wichtige Handlungsfelder, die sich in ihrer Zeitspanne unterscheiden. Die Ordnungspolitik legt langfristig die Spielregeln fest - wie die Wettbewerbsordnung oder das Sozialversicherungssystem. Sie beeinflusst einzelne Haushalte und Unternehmen direkt.
Die Strukturpolitik gestaltet mittelfristig den regionalen und sektoralen Wandel. Sie sorgt dafür, dass ländliche Gebiete nicht abgehängt werden und sterbende Industriezweige sozial abgefedert werden. Das Ziel: gleiche Lebensverhältnisse im ganzen Land (Art. 72 GG).
Prozesspolitik reagiert kurzfristig auf Konjunkturschwankungen. Mit fiskalpolitischen Instrumenten (Steuern, Staatsausgaben) und geldpolitischen Maßnahmen (Zinsen, Geldmenge) versucht der Staat die Wirtschaft zu stabilisieren.
Der Konjunkturzyklus durchläuft vier Phasen: Aufschwung (steigende Produktion, mehr Jobs), Boom (Vollauslastung, Preissteigerungen), Abschwung/Rezession (sinkende Nachfrage, weniger Produktion) und Tiefstand (hohe Arbeitslosigkeit, geringer Konsum). In der Realität beeinflussen Krisen, Kriege und politische Maßnahmen diesen idealen Verlauf.
Praxistipp: Denk an die Corona-Krise - ein perfektes Beispiel dafür, wie externe Schocks den normalen Konjunkturverlauf durcheinanderbringen!