Der einfache Wirtschaftskreislauf
Stell dir vor, die gesamte Wirtschaft besteht nur aus privaten Haushalten und Unternehmen - das ist der einfachste Wirtschaftskreislauf! Du arbeitest für ein Unternehmen und bekommst dafür Lohn, mit dem du dann Produkte dieses Unternehmens kaufst.
Es gibt genau zwei Geldströme und zwei Güterströme: Du gibst deine Arbeitskraft (Güterstrom) und erhältst Lohn (Geldstrom). Mit dem Lohn kaufst du Produkte (Geldstrom) und bekommst die Ware (Güterstrom). Dieser geschlossene Kreislauf funktioniert ohne Banken, Staat oder Ausland.
Das Besondere: Alles Geld, was die Haushalte verdienen, wird komplett für Konsum ausgegeben. Kein Sparen, keine Steuern, kein internationaler Handel - pure Theorie, aber perfekt zum Verstehen der Grundlagen!
Merktipp: Denk an einen Kreislauf - was rausgeht, kommt auch wieder rein!
Der erweiterte Wirtschaftskreislauf
Jetzt wird's realistischer! Banken kommen als dritter Akteur dazu, weil nicht jeder sein ganzes Geld sofort ausgibt. Du kannst einen Teil deines Lohns sparen und zur Bank bringen.
Die Bank nutzt dein gespartes Geld clever: Sie verleiht es als Kredit an Unternehmen, die damit investieren können. So entstehen neue Arbeitsplätze und Produkte. Bei den Banken fließen übrigens nur Geldströme - keine Güter.
Trotz dieser Erweiterung bleibt es ein geschlossener Kreislauf. Das gesparte Geld verschwindet nicht einfach, sondern kommt über Kredite wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück.
Wichtig: Sparen stoppt den Kreislauf nicht - es leitet das Geld nur um!
Der vollständige Wirtschaftskreislauf - geschlossen
Zeit für den Staat als vierten Akteur! Er mischt überall mit und verändert den Kreislauf erheblich. Du zahlst Steuern an den Staat, bekommst aber auch Transferleistungen wie Kindergeld zurück.
Unternehmen zahlen ebenfalls Steuern, erhalten dafür aber Subventionen (finanzielle Zuschüsse ohne direkte Gegenleistung) oder profitieren von staatlichen Käufen wie dem Straßenbau. Der Staat kann auch bei Banken sparen oder sich Geld leihen.
Diese geschlossene Volkswirtschaft ist schon sehr komplex, aber noch ohne internationale Beziehungen. Jeder Euro, der den Kreislauf verlässt, kommt irgendwo anders wieder rein.
Praxistipp: Der Staat ist wie ein Umverteiler - er sammelt Geld und gibt es anders wieder aus!
Der vollständige Wirtschaftskreislauf - offen
Willkommen in der Realität! Das Ausland als fünfter Akteur macht alles noch komplexer. Jetzt kannst du im Ausland arbeiten, ausländische Produkte kaufen oder dein Geld in ausländischen Banken anlegen.
Unternehmen können importieren und exportieren, wodurch Geld ins Ausland fließt oder von dort kommt. Das Verhältnis von Export zu Import bestimmt den Außenbeitrag: Exportieren wir mehr als wir importieren, haben wir einen positiven Außenbeitrag (gut für uns!).
Bei einem negativen Außenbeitrag fließt mehr Geld ins Ausland als zu uns - das kann problematisch werden. Die Verbindung zwischen In- und Ausland ist heute entscheidend für jede Volkswirtschaft.
Reality Check: In unserer globalisierten Welt ist keine Volkswirtschaft mehr geschlossen!