Die Bergpredigt - Anleitung zum christlichen Leben
Die Bergpredigt ist eine vom Evangelisten Matthäus zusammengestellte Sammlung von Jesusworten, die etwa 80-90 n. Chr. verfasst wurde. Sie dient als Handlungsanweisung für das Leben als Jünger Jesu, wobei nur etwa ein Drittel der enthaltenen Aussagen auf den historischen Jesus zurückgeführt werden können.
Im Zentrum stehen die Seligpreisungen, die ein Menschenbild mit wünschenswerten Eigenschaften schaffen. Besonders betont wird dabei der Trost für Leidende und das Vertrauen zu Gott auch in schwierigen Situationen. In den sechs Antithesen ergänzt und vertieft Jesus die Gesetze der Tora zu Themen wie Töten, Ehebruch, Schwören, Vergeltung und Feindesliebe.
Die Goldene Regel "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu" wird zum Maßstab des eigenen Handelns. Jesus fordert Empathie – wir sollen unser Handeln daran ausrichten, was dem Gegenüber gut tut, so wie wir selbst behandelt werden möchten. Besonders radikal erscheint die Forderung der Feindesliebe: Feinde sollen als Menschen geliebt und mit den heilbringenden Ordnungen des Gottesreiches konfrontiert werden.
Denk mal! Die Feindesliebe geht weit über die Nächstenliebe hinaus. Warum fordert Jesus, Menschen zu lieben, von denen man keine Vorteile erwarten kann? Was bedeutet das für unseren heutigen Umgang mit Menschen, die wir nicht mögen?