Die Hoheitstitel Jesu
Im Christentum wird Jesus durch verschiedene bedeutungsvolle Titel bezeichnet, die jeweils unterschiedliche Aspekte seiner Identität betonen. Der Titel Menschensohn wurde von Jesus selbst verwendet, war jedoch für Heidenchristen schwer verständlich. Deshalb findet man ihn hauptsächlich in frühen, oft mündlichen Überlieferungen.
Der Titel Sohn Gottes hat ägyptische Wurzeln und bezeichnete ursprünglich die göttliche Erwählung und Inthronisation. Da dieser Titel sowohl für Juden- als auch Heidenchristen verständlich war, wird er in späteren biblischen Schriften häufig verwendet. Der Name Jesus im Alten Testament wird bereits angedeutet, erreicht aber erst im Neuen Testament seine volle Bedeutung.
Kyrios (griechisch für "Herr") ist der häufigste Titel Jesu im Neuen Testament. Er stellt eine direkte Verbindung zum alttestamentlichen Gottesnamen JHWH her, der im Hebräischen als "adonai" (Herr) ausgesprochen wurde. Durch diesen Titel wird Jesus Christus auf die göttliche Ebene gestellt.
Der Titel Christus/Messias (hebräisch: "meschiah", griechisch: "christos") bedeutet "der Gesalbte". Im Alten Testament wurden damit jüdische Könige bezeichnet, im Neuen Testament verweist er auf den erwarteten Auserwählten. Da Heidenchristen mit diesem Begriff wenig anfangen konnten, wird er in späteren Schriften seltener verwendet.
Wusstest du? Der Titel "Menschensohn" (hebräisch: "ben adam") erscheint besonders eindrucksvoll in Daniel 7 und wurde von Jesus häufig als Selbstbezeichnung verwendet, um sowohl seine menschliche Natur als auch seine besondere Stellung zu betonen.