Die Bergpredigt und Jesu Botschaft vom Reich Gottes
Die Bergpredigt Mattha¨us5−7 wird oft als "Grundgesetz des Reich Gottes" bezeichnet. Sie beginnt mit den Seligpreisungen und enthält sechs Antithesen, in denen Jesus bekannte Gesetze neu interpretiert und vertieft. Diese Antithesen betreffen Themen wie Töten, Ehebruch, Scheidung, Schwören, Vergeltung und Feindesliebe.
Ein zentraler Vers der Bergpredigt ist die Goldene Regel: "Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" (Mt. 7,12). Dieser Satz fasst Jesu ethische Lehre prägnant zusammen. Weitere wichtige Abschnitte behandeln das Almosengeben, Beten (mit dem Vaterunser), Fasten und den Umgang mit irdischen Sorgen.
Jesus erklärt das Reich Gottes durch zahlreiche Gleichnisse. Von den insgesamt 39 Gleichnissen Jesu handeln 30 vom Reich Gottes. Beispielsweise verdeutlicht das Gleichnis vom Senfkorn Mt.13,31−32, wie das Reich Gottes aus kleinen Anfängen zu weltweiter Bedeutung heranwächst und Menschen Schutz bietet.
Aha-Moment: Die Bergpredigt ist nicht nur eine Sammlung moralischer Regeln, sondern zeigt, wie sich das Reich Gottes bereits in unserem Alltag manifestiert. Jesus lädt uns ein, Teil dieser neuen Realität zu werden!
Bei der Verkündigung des Gottesreiches unterscheidet man zwischen der futurischen Eschatologie (Reich Gottes liegt in der Zukunft) und der präsentischen Eschatologie (Reich Gottes bricht mit Jesus bereits an). Die Wunder Jesu dienten als Belege für die Gegenwart des Gottesreiches und machten es sinnlich erfahrbar, wie bei der Heilung von Kranken.