Grundlagen der Theodizee
Die Theodizee stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Rechtfertigung Gottes". Sie versucht zu erklären, wie ein allmächtiger und gütiger Gott mit dem Bösen in der Welt vereinbar ist.
Das zentrale Problem lässt sich einfach formulieren: Wenn Gott das Böse beseitigen will und kann, warum existiert es dann? Die verschiedenen Antworten führen zu widersprüchlichen Gottesbildern - entweder ist Gott nicht allmächtig, nicht gütig oder entspricht nicht dem christlichen Gottesbild.
Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte eine einflussreiche Antwort: Unsere Welt ist die "beste aller möglichen Welten". Gott schuf bewusst eine unvollkommene Welt, damit Menschen die Chance haben, sie zu verbessern. Das Böse ist kein eigenes Prinzip, sondern nur ein Mangel an Gutem.
Merke dir: Für Leibniz ist das Böse notwendig - ohne Kontrast zum Guten wäre die Welt nicht vollständig. Menschen brauchen die Freiheit, sich auch für das Böse zu entscheiden.