Energiebereitstellung und Leistungsfaktoren im anaeroben Bereich
Die Sauerstoffschuld Sport entsteht bei Belastungsintensitäten über der anaeroben Schwelle, wo die Energiegewinnung vorwiegend anaerob-laktazid und -alaktazid erfolgt. Das dabei entstehende Sauerstoffdefizit ist erheblich und muss nach der Belastung ausgeglichen werden.
Fachbegriff: Die anaerobe Kapazität beschreibt die Fähigkeit des Körpers, intensive Belastungen ohne ausreichende Sauerstoffversorgung zu bewältigen.
Leistungsbestimmende Faktoren im anaeroben Bereich umfassen sowohl Kraft- als auch Schnelligkeitskomponenten. Bei Belastungen bis 12 Sekunden ist die Größe der Phosphatspeicher entscheidend. Der Muskelglykogenspeicher und der Gehalt an glykolytischen Enzymen spielen eine wichtige Rolle bei der Energiebereitstellung.
Die Pufferkapazität des Blutes wird besonders bei Belastungen von 20-30 Sekunden relevant, um einer Übersäuerung entgegenzuwirken. Bei längeren Belastungen über 40 Sekunden wird die Säuretoleranz zum leistungslimitierenden Faktor. Der Anteil der FT-Fasern Fast−Twitch und die Kapillarisierung der Muskulatur sind weitere wichtige Determinanten der anaeroben Leistungsfähigkeit.
Beispiel: Ein 400-Meter-Läufer benötigt eine hohe anaerobe Kapazität, da der Großteil der Energiebereitstellung über anaerobe Prozesse erfolgt. Die Pufferkapazität des Blutes und die Säuretoleranz sind hier besonders wichtige Leistungsfaktoren.