Material B - Das Weißnasen-Syndrom
Seit 2006 grassiert ein Fledermaussterben in Nordamerika, das ganze Populationen an den Rand des Aussterbens bringt. Das Weißnasen-Syndrom (WNS) zeigt sich durch weiße Polster an Nase, Ohren und Flughäuten überwinternder Fledermäuse.
Der Verursacher ist Pseudogymnoascus destructans, ein aus Europa eingeschleppter Pilz. Er überdauert den Sommer an Höhlenwänden und infiziert im Herbst Fledermäuse, indem er Nährstoffe aus haarlosen Hautbereichen herauslöst und sichtbare Läsionen verursacht.
Die dramatischen Folgen zeigen sich in den Temperaturmessungen: Gesunde Fledermäuse wachen 7-8 mal im Winter auf, kranke dagegen 13 mal. Dabei steigt ihre Hauttemperatur viel stärker an (bis 30°C statt 24°C), was den Energieverbrauch massiv erhöht und zum Verhungern führt.
Kernproblem: Häufigeres Erwachen + höhere Temperaturen = zu hoher Energieverbrauch = Tod vor Frühjahr.