Nervenleitungsgeschwindigkeit und Giftwirkungen
Die Geschwindigkeit der Erregungsleitung hängt von zwei Hauptfaktoren ab: dem Axondurchmesser und der Myelinisierung. Myelinisierte Axone leiten Erregungen deutlich schneller als nicht-myelinisierte Axone gleichen Durchmessers, wie in den Kurven A und B ersichtlich.
Bei myelinisierten Axonen erfolgt die Erregungsleitung saltatorisch (springend) - Aktionspotentiale entstehen nur an den Ranvier'schen Schnürringen, was die Leitungsgeschwindigkeit erhöht. Bei nicht-myelinisierten Axonen muss in jedem Membranbereich ein neues Aktionspotential gebildet werden (kontinuierliche Erregungsleitung), was deutlich langsamer ist.
Je größer der Axondurchmesser, desto geringer der elektrische Widerstand und desto höher die Leitungsgeschwindigkeit. Dies gilt für beide Fasertypen.
Das ω-Conotoxin der tropischen Kegelschnecke blockiert spezifisch Ca²⁺-Kanäle in der präsynaptischen Membran. Dadurch wird der Ca²⁺-Einstrom verhindert, weniger synaptische Vesikel wandern zur Membran, und letztlich werden weniger Transmittermoleküle ausgeschüttet. Dies führt zu einer blockierten Erregungsübertragung.
Spannend: Trotz seiner Giftigkeit wird ω-Conotoxin in der Schmerztherapie eingesetzt! Medizinisch nutzbare Gifte müssen reversibel wirken und spezifisch die Weiterleitung von Schmerzreizen blockieren können.