Der molekulare Mechanismus der DNA-Replikation
Deine DNA ist normalerweise wie eine verdrillte Leiter aufgebaut - die berühmte Doppelhelix. Damit sie kopiert werden kann, muss sie erst mal "aufgemacht" werden.
Das Enzym Helicase startet den ganzen Prozess am sogenannten Replikationsursprung. Es entwindet die DNA-Doppelhelix und trennt die beiden Stränge voneinander. Dadurch entsteht eine Replikationsblase mit einer charakteristischen Replikationsgabel.
Jetzt wird's richtig spannend: Die beiden getrennten Einzelstränge dienen als Vorlage für neue DNA-Stränge. Aber hier gibt's ein Problem - die DNA-Polymerase (das Enzym, das neue DNA baut) kann nur in eine Richtung arbeiten: von 5' zu 3'.
Das bedeutet: Ein Strang wird kontinuierlich kopiert (der Leitstrang), während der andere diskontinuierlich in kleinen Stücken aufgebaut wird (der Folgestrang). Die RNA-Polymerase (auch Primase genannt) erstellt zuerst kurze RNA-Primer als Startpunkte.
Merktipp: Stell dir vor, du malst ein Bild - du brauchst erst einen Startpunkt (Primer), bevor du weitermalen kannst!
Die DNA-Polymerase verlängert diese Primer zu den berühmten Okazaki-Fragmenten (etwa 1000 Nucleotide lang). Zum Schluss entfernt die DNA-Polymerase alle RNA-Primer und ersetzt sie durch DNA. Das Enzym Ligase klebt dann alle Stücke zusammen - fertig sind zwei identische DNA-Moleküle!