Die Refraktärzeit verstehen
Stell dir vor, deine Nervenzellen wären wie überlastete WLAN-Router - sie brauchen nach jedem Signal eine kurze Pause. Die Refraktärzeit ist genau diese Zeit, in der eine Nervenzelle kein neues Signal weiterleiten kann.
Das passiert, weil die Ionenkanäle nach einem Aktionspotential nicht sofort wieder einsatzbereit sind. Sie müssen sich erst "zurücksetzen", bevor sie erneut aktiviert werden können.
Diese clevere Pause hat einen wichtigen Zweck: Sie verhindert, dass Aktionspotentiale in die falsche Richtung weitergeleitet werden. Ohne diese Sicherung würde in deinem Nervensystem totales Chaos herrschen!
Es gibt zwei verschiedene Arten der Refraktärzeit: die absolute und die relative Refraktärzeit. Beide haben unterschiedliche Eigenschaften und dauern verschieden lang.
💡 Merktipp: Die Refraktärzeit funktioniert wie eine Einbahnstraße für Nervensignale - sie sorgt dafür, dass alles in die richtige Richtung läuft!
Die absolute Refraktärzeit tritt während der Depolarisation und Repolarisation auf. In dieser Phase sind die Natriumkanäle komplett geschlossen und inaktiviert - egal wie stark der Reiz ist, es kann kein neues Signal entstehen.
Das liegt an einer speziellen Proteinkugel am Ende der spannungsgesteuerten Natriumkanäle, die bei der Inaktivierung den Kanal wie einen Korken verschließt.
Die relative Refraktärzeit folgt danach während der Hyperpolarisation. Hier löst sich die Proteinkugel wieder und die Natriumkanäle werden erneut erregbar - aber der Schwellenwert ist noch höher als normal, weshalb stärkere Reize nötig sind.