Die Toleranzkurve - Grundlagen der Ökologie
Stell dir vor, du müsstest erklären, warum Kakerlaken praktisch überall überleben, aber Koalabären nur in Australien leben. Die Toleranzkurve gibt dir die Antwort! Sie zeigt, wie stark ein Organismus auf verschiedene Umweltfaktoren wie Temperatur oder Feuchtigkeit reagiert.
Der Toleranzbereich ist dabei der Bereich, in dem ein Organismus ohne Konkurrenz wachsen und sich fortpflanzen kann. Die Kurve hat eine typische Glockenform: In der Mitte liegt das Optimum (höchste Vitalität), daneben das Präferendum (bevorzugter Lebensbereich) und die Pejus-Bereiche (leichte Einschränkungen).
An den Rändern findest du die Pessima - hier können Lebewesen zwar noch überleben, aber sich nicht mehr fortpflanzen. Die äußersten Punkte sind Minimum und Maximum - außerhalb davon ist kein Leben möglich.
Merktipp: Präferendum = Preferred (bevorzugt), Pejus = schlechter, Pessimum = am schlechtesten
Ökologische vs. Physiologische Potenz
In der Realität sieht's anders aus als im Labor! Die physiologische Potenz beschreibt den maximalen Toleranzbereich einer Art ohne Konkurrenz - quasi unter Idealbedingungen. Die ökologische Potenz zeigt dagegen, wo eine Art in der Natur tatsächlich überleben kann.
Der Unterschied ist krass: Durch Konkurrenz werden Arten oft an die Grenzen ihres Lebensraums gedrängt. Deshalb weicht das ökologische Optimum meist deutlich vom physiologischen Optimum ab.
Euryöke vs. Stenöke Arten
Hier wird's richtig spannend für deine Klausur! Euryöke Arten haben einen breiten Toleranzbereich und können in vielen verschiedenen Lebensräumen überleben. Beispiele: Kakerlaken, Ratten - echte Überlebenskünstler mit hoher Anpassungsfähigkeit.
Stenöke Arten sind das Gegenteil: Sie haben einen engen Toleranzbereich und brauchen sehr spezifische Bedingungen. Der Koalabär ist das perfekte Beispiel - er frisst nur Eukalyptusblätter und lebt nur in einem winzigen Gebiet.