Epigenetik - Gene an und aus schalten
Stell dir vor, du könntest deine Gene wie Apps auf dem Handy aktivieren oder deaktivieren - genau das macht die Epigenetik! Sie beschäftigt sich damit, wie Genaktivität reguliert wird, ohne dass sich die DNA-Basensequenzen ändern.
Das Ganze funktioniert durch chemische Modifikationen der DNA. Enzyme hängen bestimmte chemische Gruppen an die DNA und schaffen so eine zweite Informationsebene - das Epigenom. Diese epigenetischen Veränderungen werden stark von Umwelteinflüssen wie Ernährung und Stress beeinflusst.
Es gibt zwei Hauptmechanismen: Histonmodifikation und DNA-Methylierung. Bei der Histonacetylierung werden Acetylgruppen an Histone angehängt, wodurch sich die DNA lockert und Gene leichter abgelesen werden können. Die Methylierung von Cytosin-Basen hat den gegenteiligen Effekt - sie verhindert die Transkription von Genen.
Merke dir: Epigenetische Veränderungen sind reversibel - sie können also wieder rückgängig gemacht werden!
Das Coolste an der epigenetischen Vererbung: Diese Markierungen können sogar an die nächste Generation weitergegeben werden. Bei der mitotischen Teilung erhalten Tochterzellen sowohl die DNA-Kopie als auch das epigenetische Muster der Mutterzelle.