Künstliche Selektion: Der Mensch greift ein
Künstliche Selektion macht den Menschen zum Selektionsfaktor. Bei der Zucht verstärkt der Mensch erwünschte Merkmale im Genpool - das ist gerichtete Selektion mit klarem Ziel.
Nutzpflanzen wurden auf höheren Ertrag, besseren Geschmack oder Resistenzen gezüchtet. Nutztiere auf mehr Milch, Fleisch oder Eier. Haustiere auf bestimmte Farben, Größen oder Verhaltensweisen.
Wilderei, Jagd und Fischfang funktionieren umgekehrt - erwünschte Merkmale werden aus dem Genpool entfernt. Große Kabeljaus werden gefangen, kleine überleben. Elefanten mit großen Stoßzähnen werden gewildert.
Das Ergebnis: Gerichtete Selektion in die unerwünschte Richtung. Fische werden kleiner, Elefantenstoßzähne kürzer. Bei allen drei Selektionsarten (natürlich, sexuell, künstlich) gibt es die drei Selektionsformen (stabilisierend, gerichtet, aufspaltend).
💡 Aktualitätsbezug: Überfischung und Wilderei sind perfekte Beispiele für künstliche Selektion - das zeigt, wie Menschen unbewusst Evolution beeinflussen!