Selektion und ihre Formen
Künstliche Selektion durch den Menschen hat Hunderassen, Nutzpflanzen und Nutztiere geschaffen. Züchter wählen gezielt Individuen mit gewünschten Eigenschaften aus und lassen nur diese sich fortpflanzen. Auslesezüchtung verstärkt vorhandene Merkmale, Kreuzungszüchtung kombiniert verschiedene Eigenschaften.
Natürliche Selektion folgt dem Prinzip "survival of the fittest" - nicht der Stärkste überlebt, sondern der am besten Angepasste. Biologische Fitness misst sich an der Fortpflanzungsrate, nicht an körperlicher Stärke. Selektion wirkt auf den Phänotyp, verändert aber letztendlich die Genhäufigkeiten.
Selektionsfaktoren üben ständigen Druck aus: biotische Faktoren (Fressfeinde, Konkurrenten, Parasiten) und abiotische Faktoren (Temperatur, Licht, Nährstoffe). Dieser Selektionsdruck bestimmt, welche Merkmale vorteilhaft sind.
Merkhilfe: Fitness = Fortpflanzungserfolg, nicht Muskelkraft!
Die drei Selektionsformen zeigen unterschiedliche Muster: Gerichtete Selektion verschiebt die Population in eine Richtung (schnellere Fische entkommen besser), stabilisierende Selektion bevorzugt den Mittelwert (extreme Formen sind benachteiligt), disruptive Selektion begünstigt beide Extreme und kann zur Artspaltung führen.