Gärung - Wenn's ohne Sauerstoff gehen muss
Gärung ist basically der Plan B deines Körpers und vieler Mikroorganismen. Wenn kein Sauerstoff da ist, wird Glucose trotzdem enzymatisch abgebaut - nur eben anaerob (ohne Luft). Genau wie bei der normalen Atmung wird dabei Energie freigesetzt, nur der Weg ist anders.
Die RGT-Regel zeigt dir, warum Gärung bei Wärme schneller läuft. Pro 10°C Temperaturanstieg verdoppelt bis verdreifacht sich die Reaktionsgeschwindigkeit - deshalb machst du Hefeteig auch an einem warmen Ort. Aber Vorsicht: Über 40°C denaturieren die Enzyme und die Party ist vorbei.
Alkoholische Gärung kennst du vom Brotbacken oder von fermentierten Getränken. Hefen verwandeln dabei Glucose in Ethanol und CO₂ - das CO₂ lässt den Teig aufgehen, das Ethanol macht Bier und Wein möglich.
💡 Fun Fact: Die Bläschen in deinem Hefeteig sind pure CO₂-Produktion durch fleißige Hefepilze!
Bei der Milchsäuregärung entsteht statt Alkohol Lactat Milchsa¨ure−Salz. Das passiert in deinen Muskeln bei intensivem Training, wenn der Sauerstoff knapp wird - daher der "Muskelkater". Gleichzeitig nutzen wir diesen Prozess zur Lebensmittelkonservierung: Joghurt, Sauerkraut und Kimchi verdanken ihre Haltbarkeit den Milchsäurebakterien.