Die Kraftwerke deiner Zelle
Stell dir vor, jede deiner Zellen hätte ihre eigene Energiefabrik – genau das sind Mitochondrien! Diese 2-6µm großen Organellen stellen den Großteil des ATPs her, also der Energie, die deine Zellen zum Funktionieren brauchen.
Fast alle eukaryotischen Zellen haben Mitochondrien, nur Erythrozyten (rote Blutkörperchen) sind die Ausnahme. Die haben alles "wegrationalisiert", was nicht dem Sauerstofftransport dient – deshalb fehlen ihnen auch Kern und Ribosomen.
Der Aufbau ist ziemlich clever: Eine äußere Membran, dann der Intermembranraum, eine stark gefaltete innere Membran und die Matrix im Inneren. Die Faltungen heißen Cristae und sorgen für mehr Oberfläche – mehr Platz für Energieproduktion!
Je nach Zelltyp gibt es verschiedene Formen: Den Cristae-Typ findest du in stoffwechselaktiven Zellen wie Herzmuskelzellen, den Tubulus-Typ in Zellen, die Steroidhormone produzieren.
Fun Fact: Mitochondrien haben ihre eigene DNA und vermehren sich unabhängig vom Zellzyklus – wie kleine Bakterien in deiner Zelle!
Wie Mitochondrien entstanden sind
Hier wird's richtig spannend: Die Endosymbiontentheorie erklärt, wie Mitochondrien in deine Zellen gekommen sind. Ursprünglich waren sie eigenständige Prokaryoten, die durch Phagozytose von einer anderen Zelle "verschluckt" wurden.
Anstatt verdaut zu werden, entstand eine innere Symbiose – beide Partner profitierten davon! Das verschluckte Bakterium behielt seine eigene DNA, die zur heutigen mitochondrialen DNA wurde.
Deshalb haben Mitochondrien auch 70S-Ribosomen wie Bakterien und können sich unabhängig teilen. Die innere Membran stammt vom ursprünglichen Bakterium, die äußere wurde bei der Phagozytose "verpasst".