Das Nervensystem - Dein körpereigenes Internet
Stell dir vor, dein Körper wäre ein riesiges Netzwerk mit Millionen von Kabeln, die ständig Nachrichten hin und her schicken. Genau so funktioniert dein Nervensystem - es steuert alle Reaktionen deines Körpers auf die Umwelt.
Das System ist clever aufgeteilt: Das zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark und ist durch Knochen geschützt. Das periphere Nervensystem umfasst alle anderen Nerven in Händen, Armen und Organen. Afferente Nervenbahnen bringen sensorische Informationen zum Gehirn, während efferente Nervenbahnen motorische Befehle zurückschicken.
Das Reiz-Reaktions-Schema läuft immer gleich ab: Sinneszellen nehmen einen Reiz auf, senden die Erregung über sensorische Nervenbahnen ins Gehirn, dort wird alles verarbeitet, und dann geht der Befehl über motorische Nervenbahnen an die Effektoren (wie Muskeln) zurück.
💡 Merktipp: Afferent = ankommend (zum Gehirn), efferent = ausgehend (vom Gehirn weg)
Nervenzellen - Die Informations-Profis
Neuronen sind die wahren Stars des Nervensystems - sie sind die informationsverarbeitenden Elemente bei Tier und Mensch. Jede Nervenzelle ist wie eine kleine Fabrik mit verschiedenen Abteilungen, die alle eine spezielle Aufgabe haben.
Die Dendriten sind wie Antennen, die Informationen von anderen Zellen empfangen. Das Soma (Zellkörper) kümmert sich um den Stoffwechsel der Zelle. Der Axonhügel ist der Entscheidungsort - hier entstehen die Nervenimpulse.
Das Axon funktioniert wie ein Kabel und leitet Informationen weiter. Die Schwann'schen Zellen bilden die Myelinschicht - eine Art Isolierung, die die Übertragung beschleunigt. Die Ranvier'schen Schnürringe sind kleine Lücken in dieser Isolierung, wo neue Impulse entstehen können.
Am Ende sorgen die Endknöpfchen und Synapsen dafür, dass die Information an die nächste Zelle weitergegeben wird. Der Informationsfluss läuft immer in eine Richtung: von den Dendriten über das Soma und Axon zu den Endknöpfchen.