Erregungsleitung und Refraktärzeit
Das Alles-oder-Nichts-Prinzip bedeutet, dass ein Aktionspotential entweder vollständig auftritt oder gar nicht. Wird der Schwellenwert erreicht, läuft das komplette Aktionspotential ab - egal wie stark der Reiz war.
Nach einem Aktionspotential folgt die Refraktärzeit - eine Erholungsphase, in der die Nervenzelle zeitweise nicht oder schwer erregbar ist:
- In der absoluten Refraktärzeit kann kein neues Aktionspotential ausgelöst werden
- In der relativen Refraktärzeit ist ein neues Aktionspotential nur durch stärkere Reize auslösbar
Bei der Weiterleitung des Signals unterscheiden wir zwei Arten:
Die saltatorische Erregungsleitung findet in isolierten (myelinisierten) Nervenfasern statt. Das Signal "springt" zwischen den Ranvierschen Schnürringen, was die Leitungsgeschwindigkeit auf bis zu 120 m/s erhöht und Energie spart. Die Natrium-Kanäle befinden sich nur an den nicht-isolierten Bereichen.
Die kontinuierliche Erregungsleitung kommt in nicht-isolierten Nervenfasern vor. Das Signal muss durchgehend entlang der gesamten Membran weitergeleitet werden, was langsamer etwa1m/s und energieaufwendiger ist.
💡 Vergleich: Die saltatorische Leitung ist wie ein Schnellzug, der nur an bestimmten Stationen hält, während die kontinuierliche Leitung wie ein Regionalzug ist, der an jedem Bahnhof halten muss.