Sinneszellen und Geruchswahrnehmung
Sinneszellen sind spezialisierte Neurone, die äußere Reize in elektrische Signale umwandeln (Transduktion). Im Riechepithel deiner Nasenhöhle sitzen Riechzellen mit winzigen Fortsätzen (Cilien), die Geruchsmoleküle erkennen.
Wenn ein Geruchsmolekül an einen Geruchsrezeptor bindet, startet eine komplexe Signalkaskade: Das Rezeptorprotein aktiviert ein G-Protein, das wiederum die Adenylatcyclase aktiviert. Diese produziert cAMP, einen "second messenger", der spezielle Kationenkanäle öffnet.
Natrium- und Calciumionen strömen ein und erzeugen ein Rezeptorpotential. Das erhöhte Calcium öffnet zusätzlich Chloridkanäle, wodurch das Signal verstärkt wird. Ist das Rezeptorpotential stark genug, entstehen Aktionspotentiale, die ans Gehirn weitergeleitet werden.
Riechzellen können sich an Gerüche adaptieren - deshalb riechst du dein eigenes Parfüm nach kurzer Zeit nicht mehr. Die Reaktionskaskade verstärkt schwache Signale enorm, weshalb du schon winzigste Geruchsmengen wahrnehmen kannst.
Faszinierend: Du kannst über eine Billion verschiedene Gerüche unterscheiden - mehr als Farben oder Töne!