Ökogramme lesen und verstehen
Ein Ökogramm zeigt die ökologische Potenz und das physiologische Optimum einer Pflanzenart. Die ökologische Potenz beschreibt den gesamten Bereich, in dem eine Art überleben kann, während das physiologische Optimum den Bereich markiert, in dem sie am besten wächst.
Am Beispiel der Rotbuche sehen wir, dass sie auf Böden von sauer bis alkalisch pH3−8 und bei einer Bodenfeuchte von trocken bis mäßig feucht gedeihen kann. Ihr physiologisches Optimum liegt bei saurem bis alkalischem Boden mit mäßig trockener bis mäßig feuchter Bodenfeuchte. Bei der Rotbuche liegt das physiologische Optimum innerhalb der ökologischen Potenz.
Die Waldkiefer zeigt ein anderes Muster: Ihre physiologische Potenz reicht von trockenem bis sehr nassem Boden mit einem Säuregrad von stark sauer bis alkalisch. Interessanterweise liegt ihr physiologisches Optimum (mäßig trockener bis mäßig feuchter Boden mit schwacher bis schwach saurer Bodensäure) teilweise außerhalb ihrer ökologischen Potenz in natürlichen Konkurrenzbedinungen.
💡 Merke: Die ökologische Potenz kann durch Konkurrenz mit anderen Arten eingeschränkt werden, sodass das physiologische Optimum manchmal außerhalb des tatsächlichen Wuchsbereichs in natürlichen Ökosystemen liegt!
Die Bodenfeuchte wird auf einer Skala von 1 (sehr trocken) bis 10 (sehr nass) klassifiziert, während der Säuregrad von stark sauer (pH 3) bis alkalisch (pH 8) reicht. Diese Parameter bilden die Achsen im Ökogramm und ermöglichen es uns, die Ansprüche verschiedener Pflanzenarten zu vergleichen.