Physiologische und ökologische Potenz
Stell dir vor, du vergleichst zwei Pflanzenarten: Eine wächst sowohl in der Wüste als auch im Regenwald, die andere nur in ganz speziellen Bedingungen. Das ist der Unterschied zwischen hoher und niedriger physiologischer Potenz.
Hohe physiologische Potenz bedeutet, dass eine Art große Schwankungen von Umweltfaktoren verkraftet - sie ist euryök. Diese Organismen haben einen breiten Toleranzbereich und können sich unter verschiedensten Bedingungen fortpflanzen. Das macht sie zu echten Überlebenskünstlern.
Niedrige physiologische Potenz hingegen bedeutet, dass eine Art nur geringe Schwankungen erträgt - sie ist stenök. Diese Spezialisten brauchen sehr spezifische Bedingungen zum Leben und zur Fortpflanzung.
💡 Merke dir: Physiologische Potenz misst, wie gut ein Organismus ohne Konkurrenz (in Reinkultur) mit verschiedenen Umweltbedingungen klarkommt.
Aber in der Realität gibt es immer Konkurrenz! Hier kommt die ökologische Potenz ins Spiel. Sie zeigt, wie gut eine Art nicht nur mit Umweltfaktoren, sondern auch mit anderen Arten um Ressourcen kämpfen kann. Oft ist die konkurrenzstärkere Art diejenige, die andere verdrängt - selbst wenn diese eigentlich besser an die Umweltbedingungen angepasst wären.