Second Messenger Vorgänge
Während manche Neurotransmitter direkt Ionenkanäle öffnen, gehen andere den Umweg über Second Messenger - und das aus gutem Grund! Diese indirekten Signalwege sind wie ein biologischer Verstärker, der aus einem schwachen Signal ein starkes macht.
Der Prozess startet, wenn ein primärer Botenstoff (Neurotransmitter) an einen G-Protein gekoppelten Rezeptor andockt. Das ist wie ein Schlüssel, der ein komplexes Schloss öffnet. Unter Energieverbrauch (GTP wird zu GDP) löst sich das G-Protein vom Rezeptor und wird dabei aktiviert.
Das aktivierte G-Protein bindet nun an die Adenylatcyclase, ein wichtiges Enzym in der postsynaptischen Membran. Dieses Enzym wird dadurch aktiviert und wandelt massenhaft ATP in cAMP um - den eigentlichen Second Messenger.
💡 Verstärkungseffekt: Ein einziger Neurotransmitter kann so die Produktion von hunderten cAMP-Molekülen auslösen - das ist biologische Signalverstärkung!
Der cAMP bindet schließlich an cAMP-gesteuerte Ionenkanäle, die daraufhin ihre Struktur ändern und sich öffnen. Jetzt können Ionen durch diese Kanäle diffundieren und das postsynaptische Signal erzeugen. Dieser raffinierte Mechanismus sorgt für schnellere Weiterleitung und stärkere Signale als bei direkter Übertragung.