Verrechnung erregender und hemmender Signale
Nervenzellen sind wie kleine Computer, die ständig entscheiden müssen: "Soll ich das Signal weiterleiten oder nicht?" Dabei bekommen sie zwei Arten von Nachrichten.
Erregende Synapsen sind die "Gas geben"-Signale deines Nervensystems. Wenn ein Aktionspotenzial ankommt, öffnen sich Natriumionen-Kanäle und die Membran wird depolarisiert. Das nennt man EPSP (exzitatorisches postsynaptisches Potenzial) - ein Signal, das sagt "Hey, mach weiter!"
Hemmende Synapsen funktionieren wie die Bremse. Hier öffnen sich Chloridionen-Kanäle, die Membran wird hyperpolarisiert und ein IPSP (inhibitorisches postsynaptisches Potenzial) entsteht. Das bedeutet: "Stopp, nicht weitermachen!"
Merktipp: EPSP = Erregend = Gas geben | IPSP = Inhibierend = Bremsen
Konvergenz bedeutet, dass ein einzelnes Neuron von tausenden verschiedenen Synapsen Informationen bekommt. Divergenz ist das Gegenteil - ein Neuron kann seine Nachricht an viele andere weiterleiten.
Die Summation entscheidet am Ende, ob ein neues Aktionspotenzial ausgelöst wird. Zeitliche Summation addiert Signale, die kurz nacheinander ankommen. Räumliche Summation rechnet Signale zusammen, die gleichzeitig von verschiedenen Orten kommen.
Ohne Summation wäre dein Nervensystem hoffnungslos überfordert - sie wirkt wie ein Filter, der nur die wirklich wichtigen Signale durchlässt.