Dünnschichtchromatographie - Den Blattfarbstoffen auf der Spur
Die Dünnschichtchromatographie (DC) ist eine effektive Methode, um die verschiedenen Blattfarbstoffe zu trennen und sichtbar zu machen. Sie zeigt, dass auch rötlich gefärbte Blätter wie die der Blutbuche alle Farbstoffe enthalten, die für die Fotosynthese nötig sind, plus den zusätzlichen Farbstoff Anthocyan.
Zur Durchführung werden zunächst die Blattfarbstoffe extrahiert: Das Pflanzenmaterial wird zerkleinert, mit Quarzsand und Brennspiritus im Mörser zerrieben und die entstandene Lösung filtriert. Diese Rohchlorophyll-Lösung wird dann mit einer Kapillare auf eine Startlinie des Trägermaterials aufgetragen.
Das Trägermaterial wird anschließend in eine Chromatographie-Kammer gestellt, die etwa 1 cm hoch mit Laufmittel (z.B. Propanon) gefüllt ist. Das Laufmittel steigt durch Kapillarkräfte nach oben und nimmt die Farbstoffe mit. Je nach ihren chemischen Eigenschaften werden die verschiedenen Pigmente unterschiedlich weit mitgetragen.
Praktischer Tipp: Bei der Dünnschichtchromatographie ist Geduld gefragt! Die Kammer sollte erschütterungsfrei stehen, bis das Laufmittel fast den oberen Rand erreicht hat, was einige Zeit dauern kann.
Als Maßzahl für die zurückgelegte Strecke eines Stoffes dient der Rf-Wert (Retentionsfaktor). Er wird berechnet, indem man die Laufstrecke des Stoffes durch die Frontstrecke (Startlinie bis Lösungsmittelfront) teilt. Für Kieselgelplatten und das angegebene Laufmittel ergeben sich charakteristische Rf-Werte: β-Carotin (0,95), Chlorophyll a (0,74), Chlorophyll b (0,64), Lutein (0,48), Neoxanthin (0,35) und Violaxanthin (0,20).