Elektronegativität und Bindungsarten
Elektronegativität ist die Fähigkeit eines Atoms, Elektronen in einer Bindung zu sich zu ziehen. Sie wird mit Werten zwischen 0,7 und 4,1 angegeben - je höher der Wert, desto stärker zieht das Atom die Elektronen an.
Mit der Elektronegativitätsdifferenz (ΔEN) kannst du vorhersagen, welche Bindungsart entsteht. Bei ΔEN < 0,5 entstehen unpolare Bindungen, wo sich die Elektronen gleichmäßig verteilen. Bei ΔEN zwischen 0,5 und 1,5 bildeten sich polare Atombindungen mit ungleicher Elektronenverteilung.
Ionenbindungen entstehen bei ΔEN > 1,5, wobei ein Atom die Elektronen vollständig übernimmt. Das elektronegativere Atom wird zum negativ geladenen Anion, das andere zum positiv geladenen Kation.
Merktipp: Die FON-Regel hilft dir bei Wasserstoffbrücken - sie entstehen nur zwischen Wasserstoff und Fluor, Sauerstoff oder Stickstoff!
Bei polaren Bindungen entstehen Partialladungen: Das elektronegativere Atom erhält eine negative Partialladung (δ-), das andere eine positive (δ+). Moleküle mit polaren Bindungen können Dipole bilden, wenn sich die Ladungsschwerpunkte nicht aufheben.