Fette - Aufbau und Eigenschaften
Fette sind Ester aus langkettigen Carbonsäuren (Fettsäuren) und Glycerin. Da alle drei OH-Gruppen des Glycerins verestert sind, nennt man sie auch Triglyceride.
Obwohl Fette drei polare Estergruppen besitzen, sind sie hydrophob (wasserabweisend). Das liegt daran, dass die unpolaren Alkylreste der Fettsäuren viel größer sind und die Eigenschaften dominieren.
Es gibt gesättigte Fettsäuren nurC−C−Bindungen wie Palmitinsäure und Stearinsäure, sowie ungesättigte Fettsäuren mitC=C−Bindungen wie Ölsäure und Linolsäure. Je mehr Doppelbindungen vorhanden sind, desto niedriger ist die Schmelztemperatur.
Merktipp: Ungesättigte Fette haben durch ihre C=C-Bindungen eine "sperrige" räumliche Anordnung, wodurch sie schlechter auskristallisieren können - deshalb sind Pflanzenfette oft flüssig!
Bei der Fetthärtung werden bei 180°C mit Nickel als Katalysator die Doppelbindungen hydriert. Dadurch entstehen aus flüssigen Pflanzenfetten feste Fette mit höherer Schmelztemperatur.
Verseifung läuft in drei Schritten ab: OH⁻-Ionen greifen das positiv geladene C-Atom der Estergruppe an, es folgt eine Eliminierung und schließlich eine Säure-Base-Reaktion. Das Ergebnis sind Glycerin und Fettsäuresalze - unsere Seife!