Siede- und Schmelztemperatur
Die Temperaturen, bei denen Alkohole schmelzen und sieden, verraten viel über ihre besonderen Eigenschaften. Diese Werte unterscheiden sich stark von denen der Alkane.
Schmelztemperaturen von Alkoholen sind oft sehr niedrig. Ethanol zum Beispiel schmilzt erst bei -114°C. Das macht es zu einem perfekten Frostschutzmittel - es bleibt flüssig, wenn Wasser längst gefroren wäre.
Bei den Siedetemperaturen zeigt sich ein interessanter Trend: Alkohole sieden bei viel höheren Temperaturen als Alkane mit gleicher Kohlenstoffanzahl. Während Methan (CH₄) schon bei -162°C siedet, tut dies Methanol (CH₃OH) erst bei 65°C.
Der Grund für diese Unterschiede liegt in der OH-Gruppe. Sie bildet Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Molekülen, die zusätzliche Energie benötigen, um aufgebrochen zu werden. Daher braucht man mehr Hitze, um Alkohole zum Sieden zu bringen.
🔥 Interessant: Mit zunehmender Kettenlänge steigt die Siedetemperatur von Alkoholen deutlich an. Ein Pentanol siedet bei über 130°C, während ein Heptan (Alkan) schon bei etwa 98°C siedet.