Radikalische Substitution
Alkane sind normalerweise ziemlich träge, aber mit den richtigen Partnern werden sie richtig aktiv! Freie Radikale wie Brom-Atome haben genug Power, um selbst die störrischen Alkane zur Reaktion zu zwingen.
Der ganze Prozess startet mit der Startreaktion: Brom-Moleküle (Br₂) werden durch Licht in einzelne Brom-Atome gespalten. Diese freien Radikale entstehen durch homolytische Spaltung - dabei wird eine Bindung symmetrisch aufgebrochen und jedes Atom behält ein Elektron.
Dann folgt die Kettenreaktion - das Herzstück des ganzen Prozesses. Brom-Radikale entreißen den Alkan-Molekülen Wasserstoff-Atome und bilden dabei neue Radikale. Diese reagieren sofort weiter mit neuen Brom-Molekülen. So entsteht eine sich selbst fortsetzende Kette von Reaktionen.
💡 Merktipp: Bei jeder Kettenreaktion verschwindet ein Radikal und ein neues entsteht - deshalb läuft die Reaktion von selbst weiter!
Am Ende kommt die Abbruchreaktion: Wenn zwei Radikale aufeinandertreffen, bilden sie eine stabile Elektronenpaarbindung und die Kettenreaktion stoppt. Auch Inhibitoren können Radikale abfangen und so die Reaktion beenden. In der Industrie nutzt man diese radikalische Substitution zum Beispiel für die Chlorierung von Methan und Ethan.