Sprachliche Mittel und Erzähltechnik
Bichsel arbeitet mit starken Metaphern: "Kalt" steht für die emotionale Kälte in der Beziehung, "Südamerika" symbolisiert Pauls Sehnsucht nach Wärme und einem Neuanfang. Die Tinte, die "eintrocknete und dunkel wurde", zeigt perfekt, wie ihre Liebe mit der Zeit verblasst ist.
Der personale Erzähler erzählt aus Pauls Sicht im Präteritum. Nur ein Satz steht im Präsens: "Die Probe des Kirchenchors dauert bis neun Uhr" - das macht diese Info besonders wichtig für die Handlung. Zeitsprünge und Raffungen halten die Geschichte kompakt und spannend.
Die Wiederholungen (z.B. "Mir ist es hier zu kalt") verstärken Pauls Gedankenkreise. Elliptische Sätze gegen Ende erzeugen Spannung, bevor Hildegard endlich auftaucht - das ist die Wendestelle der Geschichte.
Das Haus als Schauplatz spiegelt Pauls Einsamkeit wider: Obwohl Familie da ist, fühlt er sich allein. Die umgangssprachlichen Zeitangaben ("halb zehn") machen Paul zu einem ganz normalen Menschen, mit dem wir uns identifizieren können.
Merke: Paul scheitert nicht an seiner Liebe zu Hildegard, sondern an seiner eigenen Feigheit und der Verantwortung für seine Kinder.