Die Aufklärung (ca. 1720-1785)
Die Aufklärung war das Zeitalter der Vernunft - hier sollte Dichtung klaren Regeln folgen und die Menschen durch Bildung aus ihrer "selbstverschuldeten Unmündigkeit" befreien. Gottsched entwickelte eine strenge Regelpoetik, die vorgab, wie Literatur auszusehen hatte.
Die Sprache war argumentativ und rational - alles sollte logisch durchdacht und rhetorisch überzeugend sein. Beliebte Gattungen waren Dramen, Erziehungsromane und Fabeln, die sowohl unterhalten als auch belehren sollten.
Das Menschenbild der Aufklärung war optimistisch: Der Mensch galt als vernunftbegabtes, sittliches Wesen, das durch Bildung und Rationalismus alle Probleme lösen könne. Religion wurde kritisch hinterfragt, Toleranz groß geschrieben.
Merke dir: "Vergnügen und Lehre" war das Motto der Aufklärung - Literatur sollte immer einen pädagogischen Zweck haben!