Erster Teil: Ende des Sommers und die mittlere Stadt
Der erste Teil des Romans "Das kunstseidene Mädchen" führt die Protagonistin Doris ein und schildert ihr Leben in einer rheinischen Kleinstadt. Doris arbeitet als Sekretärin und träumt von einem besseren Leben, ähnlich dem in Filmen. Ihre Situation spiegelt die Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 wider.
Doris lebt in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter, einer Theatergarderobiere, und ihrem arbeitslosen, alkoholabhängigen Stiefvater. Sie muss einen Großteil ihres Gehalts für ihr kleines Zimmer abgeben. Trotz ihrer begrenzten Bildung strebt Doris nach sozialem Aufstieg und nutzt ihre Attraktivität, um Geschenke von Männern zu erhalten.
Highlight: Die Armut und Arbeitslosigkeit, die Doris' Familie erlebt, sind typische Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 für Deutschland.
Nach dem Verlust ihres Bürojobs erhält Doris durch ihre Mutter eine Statistenrolle am Theater. Um Anerkennung zu gewinnen, erfindet sie eine Affäre mit dem Theaterdirektor. Diese Lüge fliegt auf, und gleichzeitig taucht ihre ehemalige Liebe Hubert wieder auf. In einem verzweifelten Versuch, ihn zu beeindrucken, stiehlt Doris einen Pelzmantel und flieht nach Berlin.
Vocabulary: "Ein Glanz werden" - Doris' Ausdruck für ihren Wunsch, berühmt und erfolgreich zu werden.