Die Hauptfiguren verstehen
Nathanael (bedeutet "Geschenk Gottes") sieht sich als von Gott erwählter Künstler, ist aber gleichzeitig ein klassischer Narzisst. Er lässt sich nicht belehren, zweifelt nie an seiner Weltsicht und reagiert bei Kritik aggressiv - so nennt er Clara ein "lebloses Automat", als sie ihm widerspricht.
Clara (bedeutet "Klarheit") ist Nathanaels Gegenpol und wird als schön und klug beschrieben. Doch ihre reine Rationalität macht sie unfähig, auf Nathanaels emotionale Welt einzugehen.
Olympia, die Holzpuppe, wird zum entscheidenden Wendepunkt. Sie kann Klavier spielen und singen, aber Nathanael verliebt sich nur deshalb in sie, weil sie ihm die Anerkennung gibt, die er bei Clara vermisst. Hoffmann kritisiert hier sowohl das damalige Frauenbild als auch die emotionale Kälte der Gesellschaft.
Das Augenmotiv zieht sich durch die ganze Geschichte: Augen als Fenster zur Seele werden zu Nathanaels Obsession und letztendlich zu seinem Verhängnis.
Merkhilfe: Die Namen verraten schon alles - Clara = Klarheit (Aufklärung), Nathanael = Gottesgeschenk (romantischer Künstler)!