Erzähltechnik und die Beziehung Nathanael-Olimpia
Die Erzählperspektive in Hoffmanns Novelle ist clever gewählt: Der auktoriale Erzähler gibt euch einen umfassenden Überblick und baut gleichzeitig Spannung auf. Ihr könnt euch auf seine Schilderungen verlassen, auch wenn die Handlung ziemlich verrückt wird.
Nathanaels Beziehung zu Olimpia ist der Schlüssel zum Verständnis seiner Persönlichkeit. Er verliebt sich in eine Puppe, weil sie ihm scheinbar zuhört - dabei projiziert er nur seine eigenen Gefühle auf sie. Olimpia wird zum Spiegel seines Narzissmus.
Die Beziehung zeigt Nathanaels extreme Selbstverliebtheit und seine Persönlichkeitsstörung. Er kann Realität und Illusion nicht mehr trennen und fällt immer tiefer in seine Wahnvorstellungen.
Hoffmanns Kritik an der Romantik wird hier deutlich: Nathanael scheitert als Vertreter der Romantik. Die typische romantische Isolation und das "In-sich-Kehren" führen nicht zur Erleuchtung, sondern in den Wahnsinn und letztendlich zum Tod.
💡 Für die Klausur: „Der Sandmann" gehört zur Schauerromantik - das düstere Ende ist kein Zufall, sondern Programm!