Weimarer Klassik (1786-1805) - Harmonie als Ideal
Goethes Italienreise 1786-1788 markierte den Beginn der Weimarer Klassik. Inspiriert von antiker Kunst und Renaissance entwickelten Goethe und Schiller ein neues Kunstverständnis: Harmonie, Schönheit und zeitlose Werte.
Die Französische Revolution beeinflusste die Klassiker ambivalent. Anfangs begeistert von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", wandten sie sich nach der Schreckensherrschaft ab. Statt gewaltsamer Politik sollte Kunst als Erziehungsmittel die Menschheit veredeln.
Das zentrale Konzept war die "schöne Seele" - ein Mensch in Harmonie zwischen Vernunft, Gefühl und moralischem Handeln. Wichtige Motive: Humanität, Balance zwischen Pflicht und Neigung, ästhetische Erziehung.
Die Klassik endete 1805 mit Schillers Tod. Die enge Zusammenarbeit zwischen Goethe und Schiller hatte die ästhetische Theorie der Epoche geprägt - ihre universellen Werte sollten zeitlos gültig bleiben.
Kernidee: Die Klassik glaubte an Veränderung durch Bildung und Kultur statt durch Revolution - ein optimistisches Menschenbild.