Der Kommentar - Meinung mit System

Kommentare begegnen dir überall: in Zeitungen, Blogs und sozialen Medien. Ein Kommentar ist eine meinungsäußernde Darstellungsform, bei der der Autor klar Stellung bezieht und deine Meinung beeinflussen will.

Die Sprache ist dabei typisch: Fremdwörter und Fachbegriffe sollen Kompetenz zeigen, ausdrucksstarke Adjektive und sprachliche Bilder machen den Text lebendig. Kurze, prägnante Sätze verstärken die Wirkung.

Der Aufbau folgt einem klaren Schema: Erst werden die wichtigsten Informationen dargestellt, dann folgt die Meinung mit Begründung. Am Ende steht oft ein Appell oder Ausblick.

Optisch erkennst du Kommentare an der speziellen Überschrift, dem Rahmen und der Nennung des Verfassers. Bilder sind eher selten - die Kraft liegt in den Worten.

Tipp: Bei Kommentaren geht es nicht um objektive Berichterstattung, sondern um subjektive Meinungsbildung!

Der Bericht - Sachlich und präzise

Berichte sind die nüchternste Form der Textdarstellung. Sie informieren sachlich und objektiv über Ereignisse, ohne die Meinung des Autors einfließen zu lassen.

Die Sprache ist charakteristisch: indirekte Rede, einfache Sätze und vor allem das Präteritum dominieren. Gelegentlich wird auch das Präsens verwendet. Wichtig ist die sachliche, emotionslose Darstellung der Fakten.

Der Aufbau folgt den klassischen W-Fragen: Wer, Wo, Was, Wann, Wie, Warum. Alles wird so genau wie möglich und in zeitlicher Reihenfolge dargestellt. Die wichtigsten Informationen stehen am Anfang.

Optisch erkennst du Berichte an der informativen Schlagzeile, dem fett gedruckten Vorspann und möglichen erklärenden Bildern. Die einzige Absicht: den Leser neutral informieren.

Merke dir: Berichte sind wie ein Protokoll - sie dokumentieren Fakten ohne jede Wertung!

Sprachliche Besonderheiten erkennen

Wortwahl und Satzbau verraten dir viel über Text und Autor. Ausdrucksstarke Verben und anschauliche Adjektive machen Texte lebendig, Fremdwörter wirken sachlich und gehoben.

Umgangssprachliche Ausdrücke schaffen Nähe zum Alltag, Dialekt zeigt regionale Verbundenheit, Fachbegriffe sollen Kompetenz unterstreichen. Partizipien (lachend, gelacht) wirken besonders beschreibend und ausmalend.

Beim Satzbau unterscheidest du zwischen verschiedenen Satzarten: Aussagesätze stellen fest, Fragesätze regen zum Nachdenken an, Aufforderungssätze wirken befehlend, Ausrufesätze drücken Emotionen aus.

Satzgefüge sind anspruchsvoll und richten sich an gebildete Leser, Satzreihen sind leicht verständlich und erreichen ein breites Publikum. Die Wahl verrät dir die Zielgruppe des Autors.

Analysiere wie ein Profi: Frage immer nach der Wirkung - warum verwendet der Autor gerade diese sprachlichen Mittel?

TGA-Gliederung - Dein Fahrplan zum Erfolg

Die textgebundene Erörterung (TGA) folgt einem festen Schema, das dir Sicherheit gibt. Mit der richtigen Gliederung schreibst du strukturiert und vergisst keine wichtigen Punkte.

Teil A beginnt mit der Kernaussage - dem wichtigsten Gedanken des Textes in ein bis zwei Sätzen. Teil B gliedert sich in Texterschließung und weiterführende Aufgabe.

Die Texterschließung umfasst vier Schritte: Inhaltszusammenfassung, Begründung der Textsorte, sprachliche Besonderheiten (Wortwahl, Satzbau, Stilmittel) und mögliche Autorenabsichten. Alles wird systematisch abgearbeitet.

Die weiterführende Aufgabe kann eine Schilderung, ein Brief oder ein innerer Monolog sein. Teil C bildet dein persönliches Fazit mit "Ich persönlich...".

Erfolgsgeheimnis: Diese Gliederung ist dein roter Faden - halte dich daran und du verlierst nie den Überblick!

Autorenabsicht und Zielgruppe

Autorenabsichten sind so vielfältig wie die Texte selbst. Autoren wollen informieren, belehren, unterhalten oder zum Nachdenken anregen. Oft appellieren sie direkt an dich oder üben Kritik an Missständen.

Weitere Absichten sind das Wecken von Neugier, das Verspotten von Personen oder Zuständen und das Schaffen von Problembewusstsein. Manchmal wollen Autoren einfach nur ihre eigene Meinung mitteilen oder auf wichtige Themen aufmerksam machen.

Die Zielgruppe bestimmt dabei maßgeblich Sprache und Stil. Ein Artikel für Jugendliche verwendet andere Wörter als ein wissenschaftlicher Text. Ein Kommentar in der BILD-Zeitung klingt anders als einer in der FAZ.

Bei der Analyse solltest du immer fragen: Wen will der Autor erreichen? Welche Mittel setzt er dafür ein? Wie passt die Sprache zur gewünschten Wirkung?

Denk daran: Jeder Text hat ein Ziel - und dieses Ziel zu erkennen ist der Schlüssel zum Textverständnis!

Autorenabsicht und Schlussformulierung

Jeder Text hat einen Zweck - und den zu erkennen ist der Schlüssel für jede gute Textanalyse. Autorenabsichten sind vielfältig: informieren, unterhalten, zum Nachdenken anregen oder den Leser beeinflussen.

Beim Formulieren der Autorenabsicht hilfst du dir mit festen Wendungen: "Der Verfasser möchte damit sagen, dass..." oder "will damit verdeutlichen, dass...". Diese Floskeln klingen zwar langweilig, bringen dir aber Sicherheit in Klassenarbeiten.

Dein Schluss sollte immer deine persönliche Meinung enthalten. Verwende Formulierungen wie "Meiner Meinung nach..." oder "meines Erachtens". So zeigst du, dass du den Text nicht nur verstanden, sondern auch durchdacht hast.

Merke dir: Die Autorenabsicht zu erkennen ist wie ein Detektivspiel - sammle Indizien aus Sprache, Aufbau und Stilmitteln!

Stilmittel - Das Werkzeug der Profis

Rhetorische Stilmittel sind die Geheimwaffe jedes Autors. Sie machen Texte lebendiger, einprägsamer und wirkungsvoller. Für deine Textanalyse sind sie unverzichtbar.

Wichtige Stilmittel im Überblick: Alliteration (gleiche Anfangsbuchstaben), Anapher (Wiederholung am Satzanfang), Metapher (bildhafte Übertragung) und rhetorische Fragen (Scheinfragen). Hyperbeln übertreiben stark, Ironie meint das Gegenteil.

Die Sprachebene verrät viel über die Zielgruppe: Hochsprache wirkt gehoben, Umgangssprache schafft Nähe, Dialekt zeigt regionale Verbundenheit. Personifikationen vermenschlichen Dinge, Symbole stehen für größere Zusammenhänge.

In der Analyse solltest du nicht nur die Stilmittel benennen, sondern auch ihre Wirkung erklären. Warum verwendet der Autor gerade diese Metapher? Welche Gefühle löst die Klimax aus?

Profi-Tipp: Stilmittel sind wie Gewürze beim Kochen - sie machen den Text erst richtig schmackhaft!

Die Glosse - Humor mit Tiefgang

Glossen sind die Könige unter den meinungsäußernden Texten. Sie kommentieren aktuelle Ereignisse oder gesellschaftliche Erscheinungen auf ironische, oft humorvolle Weise.

Die Sprache ist besonders raffiniert: Ironie, Hyperbeln, Metaphern und rhetorische Fragen prägen den Stil. Neologismen (Wortneuschöpfungen) und Ellipsen sorgen für Originalität und Tempo.

Der Aufbau folgt einem typischen Schema: Das Thema wird belustigend angerissen, verschiedene Beispiele ironisch kommentiert, am Ende steht eine Schlusspointe mit abschließender Empfehlung oder Kritik.

Optisch fallen spezielle Überschriften, Umrahmungen und manchmal Karikaturen auf. Die Absichten sind vielfältig: unterhalten, zum Widerspruch herausfordern, humorvoll kritisieren und zum Nachdenken über das eigene Verhalten anregen.

Das Besondere: Glossen sind wie ein Spiegel - sie zeigen uns unsere Schwächen, aber zum Glück mit einem Augenzwinkern!