Was ist eine Deutungshypothese und warum brauchst du sie?
Stell dir vor, du liest einen Text und denkst dir: "Okay, ich glaube, hier geht es um...". Genau das ist schon der Grundstein für deine Deutungshypothese. Sie ist nichts anderes als deine erste Vermutung über die Kernaussage des Textes in wenigen klaren Sätzen.
Das Coole daran: Deine Hypothese muss gar nicht perfekt oder richtig sein. Sie dient dir als grober Kompass für alle weiteren Analyseschritte. Du zeigst damit, was du grundsätzlich über den Text denkst und welche Intention der Autor deiner Meinung nach hatte.
Die Deutungshypothese steht wie eine Brücke zwischen deiner Einleitung und dem Hauptteil. Im Schlussteil kommst du dann darauf zurück und begründest, ob deine erste Einschätzung richtig war oder nicht.
Wichtig zu wissen: Es können auch mehrere Deutungshypothesen existieren - Texte sind oft vielschichtig!
So formulierst du deine Deutungshypothese richtig
Vergiss komplizierte Fachsprache - schreib in deiner eigenen Sprache und formuliere erstmal grob. Stell dir dabei diese entscheidenden Fragen: Was will mir der Text sagen? Was soll er bewirken? Die klassischen W-Fragen (Wer? Wie? Was? Warum? Wo? Wann?) helfen dir zusätzlich weiter.
Dein Vorgehen ist simpel: Text lesen, über das mögliche Thema nachdenken, deine eigenen Gedanken dazu entwickeln und dann die Hypothese aufschreiben. Behalte dabei immer den Gesamttext im Blick, anstatt dich in Kleinigkeiten zu verlieren.
Das Beste: Du musst deine Hypothese nicht sofort belegen, denn es ist ja nur eine Vermutung. Die Begründung kommt später im Schlussteil deiner Analyse.