Die Wanderung - Gedichtsanalyse (Justinus Kerner, 1826)
Kerners "Wanderung" ist ein klassisches Beispiel für romantische Lyrik und zeigt die typische Naturverbundenheit dieser Epoche. Das lyrische Ich macht sich auf eine nächtliche Wanderung und findet dabei zu sich selbst.
Die Wanderung symbolisiert den Lebensweg - eine zentrale Metapher des Gedichts. Während der Wanderer durch die Natur zieht, spiegelt sich seine innere Gefühlswelt in der Landschaft wider. Er sucht nach innerem Frieden und findet ihn in der Verbindung zur Natur.
Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit je vier Versen. Jede Strophe behandelt einen anderen Aspekt: den Aufbruch (Strophe 1), die Heimat (Strophe 2), die nächtliche Kulisse (Strophe 3) und die tiefe Naturverbundenheit (Strophe 4). Das jambische Versmaß und der Kreuzreim sorgen für einen rhythmischen, dynamischen Klang.
Die Interjektion "ach!" zieht sich durch das ganze Gedicht (V. 3, 7, 13) und zeigt die emotionalen Höhen und Tiefen des Wanderers - von Sehnsucht bis hin zu tiefer Verbundenheit.
Merktipp: Die Wanderung steht symbolisch für den Lebensweg - eine typische Metapher der Romantik!