Aristotelisches vs. Episches Theater
Der Unterschied zwischen aristotelischem und epischem Theater könnte größer nicht sein. Das aristotelische Theater folgt der geschlossenen Dramenform, baut Szenen aufeinander auf und will, dass du dich mit den Figuren identifizierst – Ziel ist das Mitfühlen.
Das epische Theater hingegen nutzt die offene Dramenform, will über politische Möglichkeiten aufklären und richtet sich ans Proletariat. Die Szenen stehen für sich allein, und eine Identifikation mit den Charakteren soll bewusst verhindert werden.
Brechts Verfremdungsmittel sind genial: Erzähler kommentieren das Geschehen, Publikumsansprachen durchbrechen die Illusion, und Songs verweisen auf wichtige Probleme. Das Prinzip der Demonstration lässt Schauspieler aus ihren Rollen treten.
Durch Historisierung versetzt Brecht die Handlung in andere Zeiten und Orte, um neue Blickwinkel zu eröffnen. Das dialektische Prinzip schafft bewusste Widersprüche, um Aufmerksamkeit und Reflexion zu fördern.
Versteh den Unterschied: Aristotelisches Theater will dich emotional bewegen, episches Theater will dich zum Denken bringen.