Aufklärung - Grundlagen und historischer Kontext
Nach dem von Pest und Krieg geprägten Barock entwickelte sich die Aufklärung in einer Zeit des Umbruchs. Das Bürgertum gewann an Bildung und Wohlstand, fühlte sich jedoch durch die Ständegesellschaft eingeengt. Gleichzeitig wurden die Machtansprüche von Adel und Kirche zunehmend kritisch hinterfragt.
Der historische Kontext war geprägt von Bevölkerungswachstum, Verstädterung und technischem Fortschritt. Diese Entwicklungen mündeten schließlich in die Französische Revolution, deren Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit die Ideale der Aufklärung widerspiegelten.
Das neue Welt- und Menschenbild stellte den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt. Die Aufklärer forderten mehr Bildungsmöglichkeiten für alle und die Etablierung universeller Menschenrechte. Sie glaubten, dass Bildung den Menschen befähigen würde, sich durch Vernunft aus der eigenen Unfreiheit zu befreien.
💡 Merke: Die zwei wichtigsten philosophischen Strömungen der Aufklärung waren der Rationalismus (Wissen entsteht durch Vernunft) und der Empirismus (Wissen stammt aus Erfahrung und Wahrnehmung).
In der Literatur wurden diese philosophischen Ideen aufgegriffen und verarbeitet. Autoren wollten mit ihren Werken die breite Öffentlichkeit erreichen und erziehen. In der Lyrik entstanden Lehrgedichte und Gedankenlyrik, in der Epik bürgerliche Romane mit gewöhnlichen Menschen als Hauptfiguren statt Adligen. Die Dramatik wurde zum beliebtesten Mittel der Erziehung mit nützlichen und aufklärenden Texten.