Die Aufklärung: Mut zum eigenen Denken
Stell dir vor, du lebst in einer Zeit, wo dein Stand bei der Geburt dein ganzes Leben bestimmt - genau dagegen rebellierte die Aufklärung. Von 1720 bis 1800 forderten Denker wie Immanuel Kant und Gotthold Ephraim Lessing die Menschen auf: "Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"
Die Bewegung entstand aus der Unzufriedenheit mit dem Absolutismus und der Ständegesellschaft. Kriege, Glaubenskonflikte und die Unterdrückung des Bürgertums führten schließlich 1789 zur Französischen Revolution - dem Höhepunkt der aufklärerischen Ideale.
Vernunft, Bildung und Erziehung standen im Mittelpunkt dieser Epoche. Die Aufklärer glaubten fest daran, dass jeder Mensch erziehbar und zur Selbstbestimmung fähig ist. Sie forderten Gleichheit, Toleranz und Menschenrechte für alle - Ideen, die damals revolutionär waren.
Wichtig zu wissen: Die Aufklärung kombinierte Rationalismus (logisches Denken) mit Empirismus (erfahrungsbasiertes Wissen) und schuf so die Grundlagen für moderne Wissenschaft und Politik.
Auch die Literatur wurde zum Erziehungsinstrument: Bürgerliche Trauerspiele, Lehrgedichte und eine klare, sachliche Erzählweise sollten die Menschen bilden und zum kritischen Denken anregen.