Frömmigkeit und Naturverbundenheit als Lebensgefühl
Frömmigkeit spielte eine riesige Rolle in der Empfindsamkeit, aber nicht die traditionelle Art. Der Pietismus, eine protestantische Bewegung, brachte einen subjektiven, persönlichen Zugang zu Gott mit sich. Dadurch erschien Gott in den Werken viel individueller und emotionaler.
Die Naturverbundenheit entstand durch intensive Wahrnehmung der Umwelt. Menschen begannen, über ihre eigenen Eindrücke und Naturerlebnisse zu schreiben - immer mit Gefühlen als zentralem Element.
Ein perfektes Beispiel ist Matthias Claudius' "Abendlied" (1779): "Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar..." Hier siehst du die typische Naturlyrik der Empfindsamkeit mit ihrer emotionalen, fast mystischen Stimmung.
Tipp: Achte in Gedichten dieser Zeit auf Natur- und Gefühlsbilder - das sind die Haupterkennungsmerkmale!